Rinn inne Kartoffeln, raus ausse Kartoffeln beschreibt meine bisherige Onlinepräsenz sehr gut. Das einzig Beständige in meinem unsteten Internettreiben war bisher der Blog. Dieser war von Anfang an der Dreh- und Angelpunkt, so lange, bis ich Instagram für mich entdeckte.
Instagram – Schnell, effektiv, unkompliziert
Als Instagram online ging, zeigte ich mich zwar interessiert, fragte mich aber gleichzeitig, ob ein zusätzlicher Social Media Kanal für meinen gewerblichen Auftritt im Internet sinnvoll ist. Ich hatte meinen Blog, den ich regelmäßig und gerne betreute, die Portfolioseite und noch das ungeliebte Facebook im Schlepptau. Wozu weitere Verpflichtungen ans Bein binden?
Wider besseren Wissens eröffnete ich dennoch einen Account, dass aufgeräumte Design sprach mich extrem an. Die App war schnell installiert, ich hinterlegte mein Profil und das war es schon. Fotografierte die ersten Bilder mit dem Smartphone, lud sie mit der App hoch und versah sie mit Hashtags. Die ersten Follower ließen nicht lange auf sich warten. Diese unkomplizierte und recht effektive Anwendung hatte ich immer bei Facebook vermisst, bei Instagram wurde ich fündig.
Wegen der unkomplizierten und schnellen Handhabung konzentrierte ich mich fast nur noch auf Instagram. Mal eben schnell den aktuellen Filzstatus visuell dokumentiert, zwei drei Sätze drunter, fertig. Aufgrunddessen vernachlässigte ich den Blog zunehmend, denn für einen Blogpost brauche ich wesentlich mehr Zeit, mindestens 4-6 Stunden.
Es kam, was kommen musste, zwangsläufig vergaß ich in meiner Begeisterung jene Follower die mir ausschließlich auf meinem Blog oder auf Facebook folgten. Diese wirklich sehr treuen Leser bekamen nämlich gar nichts mehr mit. Manche folgten mir zwar zu Instagram, aber viele verlor ich, weil sie sich nicht schon wieder was Neues ans virtuelle Bein binden wollten, wo sie sich doch bei Facebook angemeldet hatten um mir dort besser folgen zu können. Ich kam gar nicht auf die Idee, dass nicht jeder so angetan und begeistert ist von Instagram wie ich.

Qualität vor Quantität
Ausserdem übersah ich, dass sich dadurch die Qualität meiner gewerblichen Internetpräsenz immer mehr verringerte. Unbewusst reduzierte ich langsam aber sicher meine Filzerei auf ein paar schnelle Fotos. Alles, was ich mir mühselig in den vergangenen Jahren durch meinen Blog online aufgebaut hatte wurde zunehmend inhaltsleerer. Ursprünglich hatte ich das Gegenteil angestrebt. Ich wollte der Allgemeinheit das Filzen näher bringen, um ein besseres Verständnis für dieses, mitunter zu gering bzw. völlig falsch eingeschätzte, jahrtausendalte Handwerk zu erreichen. Und jetzt? Fang ich eben wieder von vorne an!
Nicht ganz. Dieser Prozess, den ich in den 4 Teilen beschrieben habe, umfasst genau 10 Jahre. In der Zwischenzeit haben ich mich, meine Filzerei und mein Umgang mit dem Internet weiterentwickelt. Das Internet und die Nutzung dessen ist seit Beginn meines Entrittes in dieses digitale Welt rasant fortgeschritten, vieles hat sich verändert. Ich habe für mich gelernt, dass besonders im schnelllebigen Internet Beständigkeit, Qualität und Kontinuität ungemein wichtig sind um sich dauerhaft positionieren zu können. Genauso ist es wichtig neue Entwicklungen nicht zu ignorieren, sie aber sehr gut zu prüfen welchen Nutzen sie einem bringen, bevor man sie in das Portfolio seiner Internetpräsenz einbindet, bzw. bevor man etwas ändert.
Social Media ist nicht mein goldenes Kalb
Für mich ergab sich daraus, meiner bisherigen gewerblichen Webidentität die.waschkueche „Adieu“ zu sagen. Ich bin aus diesen Schuhen herausgewachsen. Unter meinem realen Namen Doris Niestroj eröffnete ich Anfang des Jahres diese neue Internetseite und konnte dank WordPress endlich Portfolio und Blog unter einen Hut bringen! Auch Instagram bekam meinen realen Namen verpasst. Nach einem freundlichen Hinweis, dass es nicht nur Instagram auf dieser Welt gibt wo sich Interessierte aufhalten, habe ich seit kurzem wieder eine Unternehmensseite auf Facebook. Noch fremdel ich ein wenig damit, aber ich bin festen Willens auch diesen Kanal zukünftig genauso zu betreuen wie Instagram und den neuen Blog.

Abschließend kann ich sagen, dass für mich die ausschließliche Nutzung von Social Media Kanälen nicht in Frage kommt, weil ich meine Themen ausführlicher behandeln möchte. Dies kann ich nur entsprechend auf dem Blog. Der Blog soll wieder Dreh- und Angelpunkt meines Internetuniversums werden. Instagram und Facebook sind die Trabanten, mit eigenem Charakter. Bedeutet, es muss nicht automatisch das bei Facebook auftauchen, was ich bei Instagram poste und umgekehrt, auch nicht in zeitlicher Abhängigkeit. Jedoch nutze ich beide für den Blog. So kann sich jeder aussuchen, wo er mich im Internet treffen möchte und er hat die Gewähr, dass es nicht überall gleichzeitig denselben Inhalt zu lesen gibt. Ich denke mit diesen drei Kanälen habe ich das Gros meiner Leserschaft abgedeckt.
Ich hoffe Euch hat mein Erfahrungsbericht in 4 Teilen gefallen und Ihr konntet für Euch einige Erkenntnisse ableiten. Oder sogar endlich eine Entscheidung treffen, wie und wo Ihr Euch mit Eurem Gewerbe zukünftig online präsentieren wollt
Zum Schluss der Hinweis, dieser sehr persönliche Erfahrungsbericht beschreibt ausschließlich meine Internetpräsenz als Betreiber eines Kleingewerbes von handgefertigte Waren.
Serie – 10 Jahre Onlinehandel, Bloggen & Social Media
Teil 1 – Abenteuer Onlinehandel
Teil 2 – Abenteuer Onlinehandel
Teil 3 – Abenteuer Onlinehandel
Teil 4 – Abenteuer Onlinehandel
[ Doris Niestroj – Filz & Form ]
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